Wieso die Seitenladegeschwindigkeit (Pagespeed) eines der wichtigsten Aspekte Deiner Website ist, erfährst Du in diesem Artikel. Die zwei Hauptgründe nenne ich Dir schon einmal vorab und begründe dies im nachfolgenden Artikel unter anderem mit Beispielen aus der Praxis.
Zuerst einmal führt eine schnelle Website zu einem verbesserten Benutzererlebnis. Der zweite Punkt ist, dass sich eine schnelle Ladezeit positiv auf das Ranking bei Google auswirkt.
Der Grund dafür ist einfach: die Leute lieben eine schnelle Website. Das heißt, eine Website, die schnell und reibungslos lädt, wird positiv wahrgenommen. Das hierbei tatsächlich 100 Millisekunden einen Unterschied machen, wirst Du im Laufe des Artikels noch sehen.
Doch warum ist eine schnelle Website für Google wichtig? Google hat die Kriterien, welche technischen Anforderungen erfüllt sein müssen, in den letzten Jahren immer weiter verschärft. Dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzt, ist sehr wahrscheinlich, da Google immer danach strebt, dem Nutzer das bestmögliche Erlebnis zu bieten.
Somit wird es in Zukunft immer wichtiger, eine schnelle Website zu haben. Bereits heute hast Du keine Chance mehr, wenn Du keine Mobile-Friendly Website (eine für Mobilgeräte optimierte Website) hast oder noch auf HTTP anstatt auf HTTPS setzt. Damit Du bei Google ein besseres Ranking erzielen kannst, ist eine schnelle Website also ein wichtiger Punkt. Denn je langsamer Deine Website ist, desto geringer ist Deine Chance auf ein hohes Ranking.
Wieso Du möglichst hoch in der Googlesuche stehen solltest, habe ich Dir bereits in dem Artikel: Ist eine Suchmaschinenoptimierung für mich sinnvoll? erklärt.
Welchen Einfluss hat der PageSpeed auf meinen Umsatz?
Nachfolgend möchte ich Dir noch von einer Studie von Amazon berichten, die Dir eindrucksvoll zeigt, wie wichtig Pagespeed ist.
In dieser Studie kam heraus, dass eine um 100 Millisekunden längere Ladezeit der Website dazu führte, dass der Umsatz bei Amazon um 1 % sank. Damit es klar wird, wie groß diese Auswirkungen für Amazon sind, zeige ich Dir nachfolgend, was das in Euro heißt. Die Studie war aus dem Jahr 2006 und 1% Einbußen vom Jahresumsatz 2006 wären für Amazon eine Einbuße von 107 Millionen USD gewesen. Im Jahr 2021 wäre es ein Umsatzverlust von 4,69 Milliarden USD gewesen.
Diese Studie zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich selbst kleine Verbesserungen an der Ladegeschwindigkeit enorm auf den Umsatz auswirken können. Insbesondere für Online-Shops macht diese Studie klar, dass kein Weg an schnellen Ladezeiten vorbei führt. Denn selbst wenn Du nicht die gleichen Umsätze wie Amazon vorweisen kannst, wirst auch Du mit Deinem Online Shop von einer schnelleren Seitenladegeschwindigkeit profitieren. Dazu kommt, dass es immer mehr Online-Shops und Unternehmenswebsites gibt, sodass der Kunde die Wahlmöglichkeit hat.
Somit ist es heutzutage unumgänglich, eine schnelle Website zu haben, um eine gute Nutzererfahrung zu garantieren und potenzielle Kunden nicht direkt an die Konkurrenz zu verlieren.
Wie messe ich meine Seitenladegeschwindigkeit?
Nun stellt sich noch die Frage, wie messe ich denn überhaupt die Geschwindigkeit meiner Website? Denn bevor wir uns Gedanken über eine Verbesserung machen, sollten wir zuerst einmal den „Ist-Zustand“ analysieren.
Die einfachste Methode hierzu ist einfach ein kostenloses Tool zum Messen des Pagspeeds zu verwenden. Hierzu kannst Du einfach webpagetest.org, PageSpeed Insights oder GTmetrix nehmen. Hier werden Dir beim Testen auch direkt Vorschläge gemacht, wie Du die Ladezeit verbessern kannst. Sofern dieses Thema für Dich Neuland ist, kann es gut sein, dass die Vorschläge zur Verbesserung der Seitenladegeschwindigkeit Dir nicht allzu viel helfen.
Welche der drei Tools Du zum Testen nutzt, ist im Endeffekt nicht so wichtig. Bei GTMetrix solltest Du beachten, dass Du nur mit einem eigenen Account den Server ändern kannst. Das bedeutet, dass ohne ein bestehendes Konto Kanada ausgewählt ist und dies kann natürlich das Ergebnis verfälschen, wenn Dein Server in Deutschland steht.
Wie kann ich die Seitenladegeschwindigkeit meiner Website verbessern?
Damit Deine Website einen guten Pagespeed erreicht, muss sie natürlich auf einem guten Fundament stehen. Dieses Fundament ist bei einer Website das Hosting. Daher lohnt es sich auf jeden Fall ein bisschen mehr auszugeben und nicht nur auf den Preis zu schauen. Der Nachteil von den günstigsten Hostern ist, dass diese sogenannte Shared Hoster sind, das heißt Du teilst Dir den Server mit 50 – 100 anderen Kunden. Dies bedeutet, dass Deine Ladegeschwindigkeit davon abhängig ist, wie hoch die Besucherzahlen der anderen Webseiten sind, mit denen Du Dir den Server teilst.
Die andere Möglichkeit wäre, einen Hoster zu wählen, der Dir feste Ressourcen garantiert. Das bedeutet, Du hast für Deine Website immer die gleichen Ressourcen zur Verfügung, da sie immer für Dich freigehalten werden. Somit ist das Einzige, was Einfluss auf Deinen Server hat, die Anzahl der Besucher Deiner Website. Somit wird auch klar, warum es einen Preisunterschied gibt. Ich denke, es ist logisch, dass es mehr kostet, wenn gewisse Kapazitäten extra für Dich freigehalten werden. Allerdings ist dieses Geld sehr gut investiert, wenn Du eine schnelle Website haben möchtest.
4 wichtige Maßnahmen für einen besseren Pagespeed
Neben der Auswahl des Hosters gibt es weitere Maßnahmen, die Du zur Verbesserung der Seitenladegeschwindigkeit durchführen kannst. Nachfolgend möchte ich Dir eine Übersicht geben, wo Verbesserungspotenzial liegt. Dies ist allerdings kein vollständiger Plan, um den bestmöglichen Pagespeed zu erreichen, sondern ein Einblick, wo Potenzial ist, um den Pagespeed zu verbessern.
1. Bildqualität & Bildgröße optimieren
Ein sehr häufiger Grund für eine lange Ladezeit ist, dass auf einer Website zu viele Bilder und diese Bilder zu groß sind. Hier wird viel Geschwindigkeit verschenkt, denn eine Verringerung der Bildgröße wirkt sich immer positiv auf die Ladegeschwindigkeit der Website aus. Somit macht es Sinn, zuerst einmal alle Bilder hinsichtlich ihrer Größe zu optimieren. Ich denke, es ist leicht zu verstehen, dass ein Bild, welches 1000 Kilobyte groß ist, länger benötigt, um geladen zu werden als ein Bild, welches 100 Kilobyte groß ist, oder?
Damit die Bildgröße verringert wird, bietet es sich an, auf Tools oder Plugins wie TinyPNG oder Imagify zurückzugreifen. Mithilfe dieser Tools oder Plugins kannst Du die Größe Deiner Bilder um 30 – 70 Prozent der Ursprungsgröße komprimieren, ohne sichtbare Verluste an Qualität. Solltest Du alle Bilder optimiert haben und einen erneuten Pagespeed Test durchführen, solltest Du erste Verbesserungen feststellen.
2. Lazy Load für Bilder
Die Bilder sind, wie bereits zuvor erwähnt, ein großer Faktor, wenn es um Seitenladegeschwindigkeit geht. Daher solltest Du ja auch wie bereits erwähnt komprimieren.
Denn fünf Fotos je 100 KB besser sind als fünf je 1000 Kilobyte. Doch wenn vier dieser Bilder für den Nutzer erst sichtbar werden, wenn er auf der Seite ganz nach unten scrollt, müssen nicht alle Bilder direkt bei betreten der Webseite geladen werden. Denn vier Bilder, die später geladen werden müssen, würden in unserem Beispiel bedeuten, noch einmal 400 Kilobyte einzusparen. Das heißt, es muss nur das Bild direkt geladen werden, welches im Sichtbereich des Nutzers liegt. Dieser Bereich wird als „Above the Food“ bezeichnet.
Genau dies wird durch Lazy Load sichergestellt. Diese Funktion sorgt dafür, dass die Bilder, die für den Nutzer nicht direkt sichtbar sind (unterhalb des „Above the Food“ liegen = “Below the Fold”), erst geladen werden, sobald der Nutzer in diesen Bereich scrollt. Das heißt, solange der Nutzer nicht in diesen Bereich scrollt, werden anstatt der Bilder Platzhalter im gleichen Format eingesetzt, um das Design und die Struktur nicht zu verändern.
3. Caching
Eine weitere sinnvolle Maßnahme für bessere Ladezeiten ist es, eine gecachte Website zu haben. Falls Du Dich fragst, was „Cache“ ist: Cache ist ein digitaler Zwischenspeicher.
Damit es verständlicher wird, werde ich es nachfolgend genauer erklären. Hierfür ist es wichtig zu wissen, dass eine Website aus statischen und dynamischen Inhalten besteht. Die dynamischen Inhalte sind bei jedem Besucher individuell, zum Beispiel der Warenkorb eines Onlineshops. Die statischen Inhalte sind für jeden Besucher gleich, wie zum Beispiel die Bilder. Diese statischen Elemente Deiner Website können gecacht (zwischengespeichert) werden.
Das bedeutet dann in der Praxis, dass dein Browser (Beispielsweise: Internet Explorer, Chrome, Mozilla Firefox oder Safari) die gecachte Website nicht Stück für Stück aufbauen muss, sondern die Seite einfach aus dem Zwischenspeicher laden kann. Dies ist natürlich wesentlich schneller, als würde die Seite erst vom Webserver abgerufen werden und Stück für Stück aufgebaut werden.
Falls Du Dich fragst, ob so Änderungen auf Deiner Website angezeigt werden, ist diese Frage durchaus berechtigt. Denn es ist wichtig einzustellen, dass der Cache regelmäßig neu aufgebaut wird, insbesondere nach Veränderungen an Deiner Webseite.
Für die Umsetzung des Caching gibt es zwei Möglichkeiten. Die Erste ist über ein Plugin. Die Zweite ist ein serverseitiges Caching. Die zweite Variante ist zu bevorzugen, hierfür muss natürlich ein Server ausgewählt werden, der Caching anbietet. Diese Option findet sich oftmals aber nur bei hochwertigen Hostern, sodass eine höhere Investition nötig ist. Daumenregel für schnelle Webseiten: Niemals beim Hosting sparen.
Du möchtest prüfen, ob bei Deine Website ungenutztes Speed-Potenzial hat?
Ich denke, durch den vorherigen Text ist klar geworden, wieso es so wichtig ist, eine schnelle Website zu haben. Darüber hinaus habe ich Dir einige Beispiele zur Umsetzung aufgezeigt, wie Du die Seitenladegeschwindigkeit deiner Website verbessern kannst. Selbstverständlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten als die genannten, aber das würde den Rahmen sprengen und deutlich zu technisch werden.
Somit hast du nun zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist zu prüfen, wie Dein PageSpeed ist und diesen dann anhand meiner geteilten Tipps zu verbessern. Die zweite Möglichkeit ist, dass Du, nachdem Du festgestellt hast, dass Deine Seitenladegeschwindigkeit nicht optimal ist, ein unverbindliches und kostenfreies Kennenlerngespräch mit mir buchst. In diesem Gespräch können wir feststellen, welche Möglichkeiten sich für Dich bieten, die Geschwindigkeit Deiner Website auf ein neues, höheres Niveau zu heben.
Denn eine langsame Website sollte nach dem Lesen dieses Artikels für Dich keine Option mehr sein.
Ich freue mich von Dir zu hören.
Liebe Grüße
Jan